Matschie: „Andreasstraße ist ein Ort, an dem die Mahnung des 17. Juni 1953 fortlebt“

Veröffentlicht am 17.06.2013 in Allgemein

Thüringens Minister für Bildung, Wissenschaft und Kultur und SPD-Landesvorsitzender Christoph Matschie, bezeichnet die Gedenkstädte in der Erfurter Andreasstraße als Ort, an dem die Mahnung des Volksaufstandes vom 17. Juni 1953 in der DDR fortlebt. „Der 17. Juni hat gezeigt, wie stark der Wille der Menschen zur Freiheit ist. Er ist in der DDR gewaltsam niedergeknüppelt worden. Das Schicksal derer, die damals auf die Straße gegangen sind und Repressionen hinnehmen mussten, erhält heute in der Andreasstraße ein würdiges Gedenken. Ein ehemaliges Stasi-Gefängnis als Gedenk- und Erinnerungsstätte, das zeigt: Der Wille zur Freiheit war letztendlich doch stärker“, unterstreicht Matschie.

60 Jahre nach dem 17. Juni 1953 wird am kommenden Montag in der Andreasstraße der neu gestaltete Freihof als wichtiger Teil der Gedenkstätte übergeben. Auf dem Hof befanden sich einst sechs Freigangzellen, die für die Häftlinge ganz besonders den Widerspruch symbolisierten zwischen Beton und Stacheldraht auf der einen und dem Himmel auf der anderen Seite, dessen Freiheit in weiter Ferne lag. Nachdem die originalen Zellen Anfang der 1990-er Jahre abgerissen worden waren, erfolgte jetzt eine Neugestaltung am historischen Ort, die sich harmonisch in die Gedenkstädte eingliedert. „All denen, die für den Erhalt und den Ausbau der Gedenk- und Bildungsstätte Andreasstraße gekämpft haben, gebührt ein besonderer Dank. Sie haben damit einen wichtigen Beitrag zu unserer demokratischen Kultur geleistet“, so Matschie.

„Die Andreasstraße ist wichtig als Ort des Gedenkens, als ständiger und unübersehbarer Mahner in der Gegenwart. Er ist gewissermaßen der Knoten im Taschentuch“, betont Matschie. Erinnerung sei nichts Statisches. In einer lebendigen Gedenk- und Bildungsstätte gehe es um Reflexion, um Deutung des Geschehens und darum, aus Vergangenem für die Zukunft zu lernen. „Schülerinnen und Schüler können hier in Führungen mit Zeitzeugen und Seminaren lernen, dass Rechtssicherheit und demokratische Verhältnisse nicht selbstverständlich sind. Der Erhalt unserer demokratischen Kultur ist Aufgabe jeder neuen Generation.“ Hier sei ein wichtiger Ort für die Auseinandersetzung mit der SED-Diktatur entstanden, an dem die Werte demokratischer Kultur vermittelt werden. Matschie: „Das hat Strahlkraft über Thüringen hinaus.“

 
 

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